Von der Lone Cypress ging es wieder zurück ins „öffentliche Straßennetz“, um mit dem nächsten beliebten Reiseziel fortzufahren: Dem Highway 1 selbst. Hier reiht sich Aussichtspunkt an Aussichtspunkt, man war sich wohl schon früh der touristischen Bedeutung dieser Küstenstraße bewusst. Ganz ungefährlich ist der Verlauf jedoch nicht: Aufgrund von Erdrutschen werden immer wieder Teile der Straße in der nassen Jahreszeit verschüttet, so auch diesen Winter. Die Folge: Monatelange Sperrungen.

Den ersten Zwischenstopp legten wir an einem vermeintlich schönen Strand ein – doch wieso ist hier niemand? Der Monastery Beach gilt als gefährlich, kann überflutet werden und hat kräftige Wellen. Vielleicht sucht man sich andere Stellen für ein Bad im Pazifik.

Das Wasser ist herrlich blau…

Der Kasler Point in Big Sur bietet wieder einen herrlichen Blick über eine Bucht.

Der nächste Halt war an einer der bekannten Brücken des Highways eingeplant. Der Bach Bixby Creek verläuft durch dieses Tal, von oben nicht zu erkennen…

Die Bixby Creek Bridge (oder nur Bixby Bridge) gilt als eine der am häufigsten in Kalifornien fotografierten Brücken. Sie wurde 1932 eröffnet und hat eine Länge von insgesamt 218 Metern. Weltweite Bekanntheit erlange sie dank Apple: Sie ist als Hintergrundbild in macOS Big Sur zu sehen.

Blick vom Hurricane Point auf die Steilküste, rechts im Bild noch einmal die Bixby Creek Bridge.

Als nächstes passierten wir den Point Sur mit seinem Leuchtturm, davor der Point Sur State Historic Park.


Wie eingangs erwähnt, ist der Highway 1 (auch HWY1 oder CA1) immer wieder geschlossen, so auch in diesem Frühjahr. Die Behebung der Schäden soll sich noch bis in den Sommer ziehen. Immer wieder weisen Hinweisschilder darauf hin, dass der Highway 1 geschlossen ist, bzw. wie weit man noch kommt. Umleitungen? Fehlanzeige. Das rechte Bild zeigt die Pazifikküste am Lafler Canyon.


Eine Steilküste bietet natürlich auch extravagante Möglichkeiten zum Häuserbau, doch ob das hier die richtige Gegend für ein solches Anwesen ist? Das Haus wirkt auf dem linken Bild verschwindend klein…


Inzwischen war der gefährlichere Teil des Highway 1 erreicht, Schilder weisen auf die Erdrutschgefahr hin. Nur wenige hundert Meter weiter schien auch frisch dieses Jahr einer stattgefunden zu haben.

Er sieht so friedlich klein aus: Der Rat Creek, gute 20 Meilen von Big Sur entfernt. Im Januar 2021 fielen hier binnen zwei Tagen 200mm Regen, sodass aus dem kleinen Bach ein reißender Fluss wurde, der totes Gehölz mit sich riss – und die Straße. Ein gutes Vierteljahr später war der Highway 1 wieder befahrbar. Zum Vergleich: In Big Sur liegt die jährliche Niederschlagsmenge bei 624mm, wobei es in den Monaten Juni bis September quasi gar nicht regnet.

Eine weitere aus macOS bekannte Brücke ist die Big Creek Bridge, die zugleich unseren südlichen Wendepunkt markieren musste.

Bis hierhin und nicht weiter. Seit dem 4. Januar 2023 ist der Highway 1 gesperrt – rechtzeitig zu unserer Reise wurden Anfang April weitere 15 Meilen wieder freigegeben. Leider blieben gute 29 Meilen bis zum Ragged Point im San Luis Obispo County gesperrt, sodass wir den Roadtrip wenige Wochen vorher nochmal umplanen mussten. Erst seit Mitte Juni geht es wieder weiter – immerhin vier Meilen bis Lucia. Der letzte 2 Meilen lange Abschnitt soll Mitte August wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Noch ein letzter Blick auf die leere Big Creek Bridge, ehe es quasi ohne Zwischenhalt zurück in Richtung Norden ging. Das war auch bei den zahlreichen Stopps nötig, um 14 Uhr lagen noch knapp 470 Kilometer Strecke vor uns…